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Wehrpflicht in SPD bröckelt

BERLIN taz ■ Eine Verkürzung des Zivildienstes auf neun Monate forderte gestern in Berlin die neue Präsidentin der Zentralstelle für Kriegsdienstverweigerung, Renate Schmidt (SPD). Bislang dauert der Zivildienst, der sich am Wehrdienst orientiert, einen Monat länger, da Soldaten nach ihrem Grundwehrdienst noch mit Wehrübungen rechnen müssen. „Da Verteidigungsminister Rudolf Scharping zugesagt hat, dass keine Wehrübungen mehr zu leisten sind, muss der Zivildienst verkürzt werden“, sagte Schmidt. Mittelfristig plädiert die SPD-Politikerin für eine Abschaffung der Wehrpflicht. Die Wehrgerechtigkeit sei schon jetzt nicht mehr gegeben. In wenigen Jahren würde wegen der Truppenreduzierung nur noch jeder Vierte zum Wehrdienst einberufen. Dagegen müssten die Zivis in jedem Fall dienen. Schmidt, die neben ihrem Ehrenamt stellvertretende SPD-Vorsitzende ist, sieht auch in ihrer Partei die Mehrheit für eine Wehrpflicht bröckeln. „Es gibt im Präsidium einige, die sehen das wie ich.“ Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping gehört nicht dazu. Er geht davon aus, dass auch in den kommenden Jahren nahezu jeder Wehrpflichtige einberufen wird.“ R. GEISSLER

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