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Übersetzer in Iran frei

Chalil Rostamchani, Teilnehmer der Berliner Iran-Konferenz, ist gegen Kaution aus der Haft entlassen

BERLIN taz ■ Der iranische Übersetzer Chalil Rostamchani ist auf freiem Fuß. Am späten Mittwochabend entließen die Justizbehörden den 47-Jährigen gegen eine Kaution von rund 200.000 Mark aus dem Teheraner Evin-Gefängnis. Um sie aufzubringen, überschrieb die Familie Rostamchanis ihre Wohnungen und sonstigen Besitztümer an die Justizbehörden. Rostamchani wird „Krieg gegen Gott“ vorgeworfen. Darauf steht in der Islamischen Republik die Todesstrafe. Hintergrund des Vorwurfs ist Rostamchanis Beteiligung an der Vorbereitung der Iran-Konferenz der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung im April in Berlin. Irans Justiz hat gegen sämtliche iranischen Konferenzteilnehmer Anklage erhoben.

Rostamchanis Freilassung ist auch ein Erfolg des Auswärtigen Amtes. Das hatte am Montag Ministerialdirektor Thomas Matussek nach Teheran geschickt, weil auch der offizielle Übersetzer der deutschen Botschaft, Said Sadr, angeklagt ist. Beobachter werten die Affäre als Angriff der iranischen Reformgegner auf das deutsch-iranische Verhältnis. Dennoch hält sich derzeit eine Delegation des iranischen Parlaments in Berlin auf. Und gestern flog noch eine Delegation des Bundeswirtschaftsministeriums nach Teheran. TAUD

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