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Preis für Toleranz

Der Mete-Eksi-Preis geht in diesem Jahr an das Bündnis „Bunt statt Braun“ in Köpenick und den Internationalen Sportclub in Tiergarten. „Bunt statt Braun“ kämpft gegen NPD

Bereits zum 9. Mal wird heute der Mete-Eksi-Preis vergeben, diesmal an das Köpenicker Bündnis „Bunt statt Braun“ und den Internationalen Sportclub Tiergarten e. V. Die mit 5.000 Mark dotierte Auszeichnung ist für Jugendliche, Jugendgruppen oder Jugendeinrichtungen gedacht, die sich in besonderer Weise für das friedliche Zusammenleben junger Leute unterschiedlicher Herkunft eingesetzt haben.

„Bunt statt Braun“ gründete sich im Februar dieses Jahres, als die NPD angekündigt hatte, in der Seelenbinderstraße in Köpenick ihre Bundeszentrale zu eröffnen. „Die Chefs der Köpenicker Jugendeinrichtungen haben sich zusammengeschlossen, um dem etwas entgegenzusetzen“, sagt Sprecher David Friedrich. Ein gut besuchter Jugendclub sei nicht einmal hundert Meter von der NPD-Zentrale entfernt. „Wir wollten verhindern, dass die NPD bei uns Nachschub bezieht.“ Sie organisierten eine Demonstration, gingen an Schulen und zeigten eine Ausstellung über Anne Frank. Bei dem Bündnis machen mittlerweile 60 bis 70 Menschen mit.

Zweiter Gewinner ist ein Verein in Tiergarten, der Kinder und Jugendliche aus 40 Nationen betreut. Die Sozialarbeiter bieten insbesondere Basketballtuniere an, helfen aber auch bei schulischen Fragen, bei der Berufsausbildung und der Vermittlung von Ausbildungsplärtzen.

„Die Preise sollen dazu motivieren, einen interkulturellen Austausch zu realisieren, und zeigen, dass das nicht so schwer ist“, sagt der Politikwissenschaftler Halil Can, der zusammen mit dem taz-Inlandschef Eberhard Seidel und der Ausländerbeauftragten des Senats, Barbara John (CDU), im Kuratorium des Mete-Eksi-Fonds sitzt.

Der Mete-Eksi-Fonds ist von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und dem Türkischen Elternverein zur Erinnerung an den 19-Jährigen Mete Eksi gegründet worden. Eksi war im November 1991 an den Folgen einer Kopfverletzung gestorben: Vor dem Café Graffiti am Charlottenburger Adenauerplatz waren drei Deutsche auf vier Türken gestoßen. Die Jugendlichen fingen an zu streiten. Einer der Deutschen schlug Eksi mit einem Baseballschläger auf den Kopf. Der Baseballschläger hatte ursprünglich einem der Türken gehört, war ihm aber während des Streits aus der Hand gefallen. Die türkische Community wertete den Tod Eskis als rassistische Gewalt. Die Richterin in dem Prozess sah dies anders.

Der Preis wird heute von 11.30 bis 13.30 Uhr im BVV-Saal des Rathauses Köpenick, Alt Köpenick 21, verliehen.

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