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Unruhen in Nahost halten an

Fatah fordert Fortsetzung des Widerstands. Israelischer Diplomat angeschossen

JERUSALEM taz ■ Begleitet von neuen Auseinandersetzungen in den besetzten Gebieten hat die Fatah-Organisation von Präsident Jassir Arafat zur Fortsetzung des Aufstandes gegen Israel aufgerufen. Der Kampf werde weitergehen, egal wie hoch der Preis dafür sei, erklärte das führende Fatah-Mitglied Ahmed Hellas.

Am Grenzübergang Karni im Gaza-Streifen schossen israelische Soldaten einem 14-jährigen Palästinenser nach Krankenhausangaben in die Brust. Er sei sofort tot gewesen. Sechs andere Palästinenser wurden verletzt. Zuvor war nach Angaben der israelischen Armee ein Bus auf dem Weg zur jüdischen Siedlung Netzarim beschossen worden. Die Soldaten hätten das Feuer erwidert. Die Armee schloss den Grenzübergang.

In der jordanischen Hauptstadt Amman schossen Unbekannte auf den Vizekonsul der israelischen Botschaft und verletzten ihn leicht. Es ist der erste Übergriff auf einen Israeli in Jordanien seit dem Ausbruch der Unruhen in Palästina.

Auf einem Trauermarsch für einen getöteten Polizisten hatte Fatah-Vertreter Hellas zur Fortsetzung der Unruhen aufgerufen. Der Polizist hatte einen israelischen Soldaten getötet, bevor er selbst erschossen wurde. Arafat hatte dagegen am Freitag angeordnet, den Beschuss israelischer Ziele aus den von Palästinensern kontrollierten Gebieten heraus zu stoppen. Die Zahl der Schusswechsel hat sich nach Angaben der israelischen Armee seither drastisch reduziert.

Heute wird der US-Vermittler Dennis Ross in Nahost zu einer neuen Vermittlungsrunde erwartet. Bei den Unruhen in den Palästinensergebieten starben bislang 22 Iraeli und mindestens 220 Palästinenser.

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