: Schneller studieren
Kontroverse um Studiengebühren: TU-Präsident Evers für generellen Semesterbeitrag, GEW gegen Stölzl-Vorschlag
Die von Wissenschaftssenator Christoph Stölzl (parteilos) vorgeschlagene Studiengebühr für Langzeitstudenten ist gestern auf unterschiedliche Reaktionen gestoßen. Während die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie SPD und Grüne jegliche Studiengebühren ablehnten, sprach sich der Präsident der Technischen Universität Berlin, Hans-Jürgen Ewers, für generelle Studiengebühren aus.
Nach Ansicht des GEW-Vorsitzenden Ulrich Thöne will Stölzl unter dem Deckmäntelchen der Studienzeitverkürzung den Weg für die Einführung allgemeiner Studiengebühren ebnen. „Damit müssten die Studierenden ausbaden, was die Politik angerichtet hat, nämlich den Abbau von 32.000 Studienplätzen und 1.000 Qualifizierungsstellen“, kritisierte Thöne. TU-Chef Ewers hingegen befürwortet eine Studiengebühr für alle.
Es sei im Interesse der Studenten, ihr Studium schnell zu beenden, so Evers. Zudem würden Universitäten ihre Angebote verbessern müssen. Der Wissenschaftssenator müsse allerdings Regeln schaffen, die ärmeren Studenten Kredite zum Bezahlen der Gebühr einräumten.
Stölzl hatte am Vortag Eckpunkte zur Novellierung des Berliner Hochschulgesetzes vorgelegt. Darin sind Studiengebühren für Langzeitstudierende vorgesehen, die die Regelstudienzeit um mehr als vier Semester überschreiten. Diese sollen nach den Vorstellungen des Wissenschaftssenators rund 1.000 Mark an Studiengebühren pro Semester bezahlen. DPA/TAZ
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen