: tatsachen und gerüchte
Fluchthelfer Cohn-Bendit, Waffenhüter Fischer
Hans-Joachim Klein geriet Anfang der 70er-Jahre in die studentische Sponti-Szene, bewunderte die Wortführer des „Revolutionären Kampfes“ (RK), zu dem damals auch Daniel Cohn-Bendit, Joschka Fischer und Matthias Beltz gehörten. Der RK hatte den bewaffneten Kampf früh als massenfeindliche Kaderpolitik kritisiert und sich mit RAF, „2. Juni“ und RZ überworfen.
Dass Cohn-Bendit und andere Klein nach dessen Ausstieg aus dem Terrorismus finanziell unterstützten, war in Frankfurt stets ein offenes Geheimnis. Cohn-Bendit verschaffte ihm Kontakt zum Aussteigerprogramm des Verfassungsschutzes.
Gegen den Europa-Abgeordneten läuft ein Ermittlungsverfahren wegen Strafvereitelung. Diese sei, so die Staatsanwaltschaft, nicht etwa längst verjährt, was Cohn-Bendit annimmt. Die fünfjährige Verjährungsfrist beginne erst, wenn die Unterstützung aufgehört habe oder aber der „zum Tatbestand gehörende Erfolg“, in diesem Falle also die Verhaftung Kleins 1999, eingetreten sei (§ 78 b des Strafgesetzbuches).
Der seit 1994 in Frankreich inhaftierte Illich Ramirez Sanchez hat ebenfalls Vorwürfe gegen Fischer und Cohn-Bendit erhoben. In einem Zeitungsartikel erinnert er sich an einen Besuch in Frankfurt, bei dem er, „angesichts der Drohungen von beiden“, zwischengelagerte Waffen aus einem von ihnen bewohnten Haus geholt habe. Ehemalige Mitbewohner sagten der taz gestern: „Schwachsinn, die einzige wirkliche Waffe, die die je im Haus hatten, hatte vier Beine. Der Köter gehörte Fischer und hieß Mine.“
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