piwik no script img

Betr.: Justiz will professioneller werden, taz hamburg vom 15. 11. 2000

Ausgleich

Wenn der Bußgeldfonds zweckgebunden für mittellose Opfer und Geschädigte benutzt werden würde und der Täter-Opfer-Ausgleich vor Strafverfolgung eingesetzt werden würde, wäre allen Beteiligten wesentlich besser gedient. Opfer und Geschädigte blieben nicht materiell auf der Strecke, Täter müssten sich mit ihrer Tat und den Opfern auseinandersetzen und an einer Wiedergutmachung arbeiten. Opfer benötigen Schutz und Täter Resozialisation.

Stattdessen beginnt man in NRW den ersten Sprayer mittels Speichelprobe DNA-mäßig abzuspeichern und in die Reihe von Sexualstraftatern und Gewaltverbrechern einzuordnen.

Wie sollen da Jugendliche noch mitkommen und unser Rechtswesen verstehen? Wie wollen die Strafverfolger aus diesem Datenmüllgebirge Täter herausfinden? Da wird nicht die Nadel im Heuhaufen gesucht, sondern das Sandkorn in der Wüste!

Barbara Uduwerella

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen