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Warnung von rechts

„Oi! Warning“-Macher wollten über ihren Skinhead-Film reden. Neonazis im Osten antworten mit Morddrohungen

ERFURT taz ■ Wegen Morddrohungen aus der rechten Szene sind Diskussionsveranstaltungen zum Start des Skinhead-Spielfilms „Oi! Warning“ in Ostdeutschland abgesagt worden. Der Film läuft dort heute in vielen Kinos an. In Erfurt, Chemnitz, Neubrandenburg und Greifswald waren Diskussionsveranstaltungen mit den Regisseuren Benjamin und Dominik Reding geplant. Im Osten kämen aber so viele aggressive Skinheads in die Vorführungen, dass Verleih und Kinobesitzer die Termine abgesagt hätten, sagte Reding gestern in Erfurt. Die Sicherheit der Regisseure und Zuschauer solle nicht unnötig aufs Spiel gesetzt werden, teilte der Verleih mit.

Der Film schildert die Geschichte jugendlicher Skinheads in Dortmund. Rechtsgerichtete Zuschauer reagierten deshalb negativ, weil der Film der Szene „kein Denkmal setze“ und die schwachen Seiten der Glatzenträger zeige, so Reding. In einer Filmsequenz hat eine der Hauptfiguren ein homoerotisches Erlebnis. Er habe nur das Schicksal einer apolitischen, gewaltbereiten Randgruppe geschildert.

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