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Ohrfeige für Pape

■ Debatte in Jugendausschuss über ISKA-Studie: Heftige Kritik an der Senatorin

Heftige Kritik erntete Jugendsenatorin Ute Pape gestern von den Abgeordneten aller Parteien zum Theam Kita-Card. Die im Auftrag ihrer Behörde erhobene ISKA-Studie (Institut für soziale und kulturelle Studien) sei „ihr Papier nicht wert“, kritisierte die GAL-Politikerin Sonja Deuter. Gebe sie doch keine Anhaltspunkte für ein künftiges nachfrageorientiertes System. So sei beispielsweise nicht gefragt worden, welchen Einfluss die neuen Elternbeiträge auf die Platzsuche haben. Deuter: „ISKA hat die Not sechs verdient.“

Nicht ISKA, sondern der Senat habe die Sechs verdient, hielt die Regenbogenabgeordnete Heike Sudmann entgegen. Man könne ISKA danken, dass es nun deutlich macht, dass in Hamburg 16.000 Plätze fehlen.

Dies wollte Jugendamtsleiterin Vera Birtsch nicht stehen lassen. Die Studie nenne nur ein „breites Spektrum“ von Eltern, die Bedarf hätten. Die Hälfte derer, die keinen Platz hätten, seien trotzdem zufrieden.Eltern und Träger in der Stadt seien „sehr verunsichert“, kritisierte die CDU-Politikerin Rita Pawlowski und wollte von Pape wissen, was denn nun aus der Kita-Card wird.

Das Kita-Finanzbudget sei für 2001 mit 560 Millionen Mark festgelegt und hat mit „ISKA nichts zu tun“, sagte die Senatorin. ISKA habe lediglich ein Haushaltsrisiko abschätzen sollen, „nicht mehr und nicht weniger“. Auf die Frage , welche politische Verantwortung für die Studie übernehme, sagte Pape leicht distanziert: „ich, muss ich ja“.

Nicht zufrieden damit zeigten sich die SPD-Jugendpolitiker Andrea Hilger und Thomas Böger. Sie fordern nun eine neue Untersuchung. Kaija Kutter

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