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Rechte Partnersuche

„Der Ernst der Lage verlangt, dass zusammengebracht wird, was zusammen gehört“, verkündete der Vorsitzende des „Aufbruch 99. Initiative für unser Deutschland“ Thomas Nissen. Über 70 Personen waren am 27. Oktober der Einladung der extrem rechten Hamburger Sammlungsbewegung gefolgt, um über die Möglichkeiten der Zusammenarbeit bei den Hamburger Bürgerschaftswahlen zu streiten – darunter der ehemalige Organisationsleiter und Leiter des Arbeitskreises Innere Sicherheit der „Partei Rechtsstaatlicher Offensive (PRO)“, Michael Schumann.

Zwar hatte Schumann am 11. Oktober seinen Austritt aus Ronald Schills Partei erklärt. Doch auf der Sonderkonferenz trat er, laut der extrem rechten Wochenzeitung „Jungen Freiheit noch für die PRO auf.

Nachdem eine Barde altes deutsches Liedgut vorgetragen hatte, referierte Schumann über die „Innere Sicherheit“ getreu der PRO-Positionen. Zusammen mit Dieter Mansen vom „Bund Freier Bürger (BFB)“, Jens Wizensen vom „Arbeitskreis Deutsche Politik“, Jan Pigros und Gerhard Temple von den Republikanern (REP) wurde über die hanseatische Parteienlandschaft diskutiert. Im Anschluss verkündeten die rechtskonservativen Parteifunktionäre, „künftig im Bundesland Hamburg zusammenzuarbeiten“.

„Mir war bekannt, dass Michael Schumann dort referierte“, erklärt PRO-Pressesprecher Rainer Koppke. Dennoch bedauert er, dass ein so „fähiger Mensch“ die Partei verlassen habe. Aber die „Chemie“ zwischen Schumann und dem Vizevorsitzenden Mario Mettbach hätte einfach nicht gestimmt.

Der „Aufbruch 99“-Vorsitzende Thomas Nissen, einst Bundesvorstandsmitglied der Republikaner, hofft indes auf die Zustimmung der Parteivorsitzenden der rechtskonservativen Vereinigungen zur Zusammenarbeit: „Die Zeit ist reif.“ Andreas Speit

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