: Wahnsinn: Noch mehr Tests
Hamburg wird auch Rinder auf BSE testen, die jünger als 30 Monate sind – auch wenn das nicht gesetzlich vorgeschrieben ist. Das kündigte Sozialsenatorin Karin Roth (SPD) gestern an. „Da wird die Macht des Marktes sich schon durchsetzen, wenn die KundInnen diese zusätzliche Sicherheit wünschen“, so die Gesundheitsbehörde. Roth teilte zudem mit, dass auch das Hamburger Hygieneinstitut in Kürze BSE-Schnelltests durchführen werde. Das Testmaterial werde zurzeit organisiert, dann könne es nächste Woche mit den Tests losgehen. Man wolle damit die privaten Labors entlasten, die mit dem jetzigen Ansturm von Testwünschen überfordert seien.
In Hamburg gibt es ein einziges privates Labor, das solche Tests vornimmt. Dabei werde man auch Tiere aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein untersuchen. „Priorität gilt aber Hamburg“, sagte Roth. Ansonsten bleibt es dabei, dass Hamburg künftig kein Tiermehl mehr zur Verfütterung erlaubt. Auch das sei jedoch keine Garantie, dass der Rinderwahn nicht mehr ausbrechen kann. „Für den, der weiterhin Rindfleisch isst, bleibt immer ein Restrisiko“, stellte Roth heraus.
Auch das schleswig-holsteinische Kabinett beschäftigte sich gestern natürlich mit dem Thema BSE: Die rot-grüne Landesregierung drängt dabei auf finanzielle Hilfe aus Berlin und Brüssel, um die Rinderwahn-Krise zu bewältigen. Landwirtschaftsministerin Ingrid Frantzen (SPD) bezifferte allein die Kosten für die Entsorgung des Tiermehls auf neun Millionen Mark. Das Schaffen von mehr Laborkapazitäten, um die Tiere zu testen, kostet noch einmal 19 Millionen. aha
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen