Ingenieure: Mit 45 ist Schluss

BERLIN taz ■ Trotz des Fachkräftemangels im technischen Bereich bleiben ältere Mitarbeiter nach einer neuen Studie des Bochumer Instituts für angewandte Innovationsforschung zunehmend außen vor. Während junge Ingenieure zwischen mehreren Stellenangeboten wählen könnten, sei für Fachkräfte 45 bereits ein kritisches Alter. Ihre Arbeitslosigkeit habe sich seit 1990 um 450 Prozent erhöht. In der Elektrotechnik gehe die Schere zwischen Jung und Alt noch weiter auseinander. Während die Arbeitslosigkeit bei den unter 35-Jährigen seit 1993 stetig sinke, sei sie bei den über 45-Jährigen seit 1985 um 800 Prozent gestiegen. Damit habe sich die Arbeitslosigkeit unter älteren, hoch qualifizierten Kräften in den vergangenen zehn Jahren negativer entwickelt als bei den Hilfsarbeitern. Die traditionelle Weiterbildung, so das Ergebnis der Studie, hilft nicht weiter. Das Problem seien Defizite bei der Anwendung moderner Technologien im Betrieb. Ein Weiterbildungsgesetz bringe wenig. Es müssten neue Konzepte zum Umgang mit diesen Technologien entwickelt werden. Gewerkschaften wie GEW und IG Metall haben seit längerem ein Bundesgesetz gefordert.