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BI für grüne Wiese

■ Bürgerbegehren gegen Gewerbegebiet am Stadtrand in Bergstedt zulässig

Eine Bürgerinitiative wehrt sich gegen ein neues Gewerbegebiet auf der grünen Wiese in Bergstedt. Das Bezirksamt Wandsbek hat ihr Bürgerbegehren gegen die Fabriken am Stadtrand vorgestern für zulässig erklärt. Weil die InitiatorInnen überdies die erforderlichen 6061 gültigen Unterschriften beigebracht hatten, muss sich jetzt die Bezirksversammlung damit befassen. Sie hat zwei Monate Zeit, das Bürgerbegehren zu übernehmen oder mit der Initiative einen Kompromiss auszuhandeln.

Das zur Disposition stehende Gebiet direkt an der Grenze zu Ammersbek ist insgesamt gut 26 Hektar groß. Das entspricht etwa 36 Fußballfeldern. 12 bis 16 Hektar davon kämen nach Auskunft der Stadtentwicklungsbehörde für das Gewerbegebiet in Frage. Anfang der 90er Jahre hatten sich Senat und Bezirk darauf grundsätzlich geeinigt. Einen Bebauungsplan gibt es bisher nicht. SPD und CDU in der Bezirksversammlung bemühen sich jedoch darum, dass der Senat seine Aufstellung beschließt.

Die Bürgerinitiative will die Äcker, Wiesen, Knicks und Gräben erhalten. Das Gebiet sei Bestandteil einer Landschaftsachse und verbinde Biotope miteinander. Hinter der Initiative stehen neben den Umweltverbänden auch die evangelische Kirchengemeinde, die Freiwillige Feuerwehr und der Sportverein. Im politischen Raum wird sie von der GAL und dem Regenbogen unterstützt.

Die GAL argumentiert, „dass im Bezirk Wandsbek noch genug innerstädtische Gewerbeflächen-Reserven da sind“, etwa von Bahn und Bundeswehr. Außerdem spreche die Umwandlung ehemals gewerblich genutzter Flächen in Vergnügungsparks und Entertainment-Center wie in der Lettow-Vorbeck-Kaserne und bei Raffay am Friedrich-Ebert-Damm dafür, dass der Druck nicht so groß sei. knö

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