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Lokalkoloratur
Der Weihnachtsmann – wenigstens Henning Albers, City-Manager von Handelskammers Gnaden, glaubt noch an ihn. An ihn und seine völkerverbindende Kraft. Die reicht sogar so weit, Behörden – das Feindliche, 7,5-Stunden-Tag, ihgitt, feste Bürozeiten, arggg – und den Handel – gelockerte Ladenöffnungszeiten, wohliges Schauern – miteinander zu versöhnen. Vorbild: Die Finanzsenatorin. Die hat den mutigen Schritt auf den Einzelhandel zu getan, sie hat bethlehem-mäßig Obdach gewährt: Die Weihnachtsmänner in der City – und davon gibt es zurzeit reichlich – dürfen sich in einem Raum in der Finanzbehörde umziehen, was Albers als „vorbildliche Kooperation“ zwischen Behörden und Handel lobpreist. In einer Hausmitteilung wird zudem darauf hingewiesen, dass die Nikoläuse sich darüber freuen, wenn die MitarbeiterInnen der Behörden ihnen Gedichte vortragen, singen gar. Möglich wären „Wenn ich einmal reich wär“ oder „Erst kommt das Fressen, dann die Moral“. aha
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