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Mehr Technik für die Polizei

Neue Computer sollen die Arbeit in der Wache beschleunigen und mehr Dienst auf der Straße möglich machen – „gigantischer“ Fortbildungsbedarf besteht

Die Polizei rüstet auf – mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik. Rund 29 Millionen Mark stehen dafür im laufenden Jahr zur Verfügung, hieß es gestern bei der Polizeipressestelle. Der Leiter der für die Modernisierung zuständigen Abteilung, Ulrich Beschem, kündigte im Innenausschuss des Abgeordnetenhaus an, dass eine ausreichende Ausstattung der Polizei mit dem entsprechenden Gerät in Jahr 2004 oder 2005 erreicht werden könne.

Pro Dienststelle würden im Schnitt zwischen 80.000 und 100.000 Mark ausgegeben, so Beschem, um die Staatsmacht mit neuesten Geräten auszustatten. Durch die Modernisierung der technischen Hilfsmittel wie Computern und Notebooks soll es möglich werden, die Schreibtischarbeit schneller zu erledigen. Bisher brauche man im Schnitt 15 Minuten zum Erstellen einer Anzeige. Knapp 600.000 Strafanzeigen würden jährlich von den etwa 17.000 Mitarbeitern der Polizei geschrieben.

Die neue Technik ermögliche eine Zeitersparnis, durch die, rechnerisch gesehen, 137 Mitarbeiter weniger für den Dienst in der Polizeiwache erforderlich seien, erklärte der Technikexperte der Innenbehörde. Diese Polizisten könnten stattdessen wieder in der Öffentlichkeit für Recht und Ordnung sorgen – also mehr „Grün auf die Straße“ bringen, so Beschem. Polizeipräsident Hagen Saberschinsky sprach von einem „gigantischen“ Fortbildungaufwand für seine Mitarbeiter an der neuen Technik. Bisher sind in seiner Behörde erst 80 Internetzugänge vorhanden. Ob mehr nötig seien, müsse man sehen, so Beschem.

Einstimmig verwies der Innenausschuss einen Antrag der Bündnisgrünen zur Fortsetzung eines Programms zur interkulturellen Aus- und Fortbildung für Polizisten in den Hauptausschuss. Er muss klären, ob für das von allen Fraktionen unterstützte Programm im Haushalt Geld aufzutreiben ist. Pro Jahr kosten die Kurse 53.000 Mark. Das bisher von der Europäischen Union geförderte Programm gibt den Polizeibeamten die Möglichkeit, Erfahrungen mit einer multikulturell geprägten Umgebung zu machen. Bislang haben etwa 3.800 Beamte an den als „sehr erfolgreich“ bewerteten Fortbildungskursen teilgenommen.

PHILIPP GESSLER

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