: Willi Lemke für Lehrer-Föderalismus
In Deutschland herrscht Kultur- und Bildungs-Föderalismus, das heißt: An der Landesgrenze wird scharf geschossen, wenn da jemand mir nichts dir nichts „rübermachen“ will. Schon auf der Kultusministerkonferenz in der vergangenen Woche hatte es geknallt. Darf Hessen unter der Überschrift „Hessen ist Bildungsland“ 1.000 neue Lehrer suchen? Sowas geht nicht, fanden alle unisono. Hessens Kultusministerin Karin Wolff konterte, sie hätte versprochen, den Unterricht in den Schulen zu garantieren.
Vor allem aus NRW kam die Kritik. Wenige Tage später warb NRW in Hessen mit Vierfarbanzeigen um 2.200 Lehrer zum 1.2.2001.
Bremens Bildungssenator Willi Lemke erklärt das Thema nun in der Chemnitzer „Neuen Presse“ zum West-Ost-Konflikt: Die schlechter bezahlten Ost-Lehrer würden so mit höheren West-Gehältern „geködert“, erklärte er. Das schade dem Föderalismus.
Und wie geht Lemke als Bremer Bildungssenator um mit dem Lehrerbedarf? Drei Viertel der eingestellten Lehrer haben in Bremen ihre Ausbildung absolviert. Aber große Einstellungs-Wellen gab es bisher nicht. Wenn Stellen neu besetzt werden müssen, dann wird im Internet(-West?) geworben. K.W.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen