: Solidarität mit Streiks in Korea
■ SSW-Schiffbauer sind für Gewerkschaftsrechte
Die Krise des Schiffbau in Deutschland hat nicht nur zu tun mit den staatlichen Subventionen in Korea, sondern auch mit dem niedrigen Lohnnieveau dort. Verständlich also, dass die Bremerhavener Schiffbauer sich freuen über den Arbeitskampf ihrer koreanischen Kollegen. Über 20.000 Beschäftigte der „Hyundai Heavy Industry Company“ in Ulsqan kämpfen derzeit für ihre Arbeitnehmerrechte. Betriebsrat und IGM-Vertrauensleute der SSW Bremerhaven „unterstützen die Schiffbauer in Südkorea“. Die Arbeitszeit der Schiffbauer betrage 50 Stunden die Woche, die Zahl der Arbeitsunfälle sei extrem hoch. „Das rücksichtslose Verhalten der koreanischen Unternehmer und Regierung im Außenverhältnis gegen europäische Mitbewerber richtet sich im Inneren genauso massiv gegen die eigene koreanische Belegschaft“, heißt es in der Pressemitteilung aus Bremerhaven. Die europäische Gewerkschaftskampagne „Arbeit für die Werften“ richtete sich „nie gegen die koreanischen Kollegen“, sondern gegen unfaire Geschäftspraktiken.
In der Solidaritätsadresse wird gefordert, dass „Menschenrechte und Gewerkschaftsfreiheit“ in Korea akzeptiert und 16 entlassene Gewerkschafter wieder eingestellt werden. Die Bremerhavener Schiffbau-Kollegen protestieren dagegen, dass die Unternehmensleitung „brutal“ die Streikposten von ihren Sicherheitsdiensten zusammenschlagen lässt. K.W.
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