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Spion aus Leidenschaft

John Le Carré bekennt: Den Stoff für seine Romane bezog er aus eigener Erfahrung im Dienste der Queen

LONDON dpa ■ John Le Carré, Autor erfolgreicher Spionagebücher, hat schon während seiner Studienzeit in Oxford für den britischen Geheimdienst Kommilitonen ausspioniert. Dies räumte David Cornwell, der sich hinter dem Pseudonym Le Carré verbirgt, in einem BBC-Interview ein. „Es war nötig, herauszufinden, wer von den Sowjets rekrutiert worden war – wie schmerzlich das auch immer war“, sagte der 69-jährige Autor von „Der Spion, der aus der Kälte kam“.

Cornwell sagte, er habe schon vor dem Studium in Oxford an der Uni Bern den Kontakt zu britischen Geheimdienstleuten gesucht und sich auch bei kleinen Botengängen wie ein großer Spion gefühlt. Später arbeitete er für den Geheimdienst an der britischen Botschaft in Bonn. Über den Bau der Mauer 1961 sagte er zur Times: „Ich habe 48 Stunden überhaupt nicht geschlafen, ich bin nur herumgelaufen und habe geholfen, wo ich konnte. Ich war richtig high.“ Anschließend habe er seinen ersten Erfolgsroman geschrieben.

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