: Symbolische Verkehrsinseln
Zwischen Taiwan und China gibt es jetzt einen ersten direkten Schiffsverkehr
PEKING dpa/taz ■ Erstmals seit 51 Jahren haben taiwanische Schiffe gestern legal zwei Häfen des chinesischen Festlands angelaufen. Die Aufnahme direkter Schiffsverbindungen zwischen zwei taiwanischen Inseln und Südchinas Küste soll die angespannten Beziehungen zwischen Peking und Taipeh verbessern helfen und hat vor allem symbolischen Charakter. Noch am Montag war eine erste Reise angeblich wegen schlechten Wetters und wahrscheinlich wegen politischer Differenzen abgebrochen worden.
Das gestrige Andocken von zwei Schiffen in Xiamen und Fuzhou beendete denn auch nur teilweise das fünf Jahrzehnte bestehende taiwanische Verbot direkter Verbindungen bei Transport, Handel und Postverkehr mit der Volksrepublik China. Die Erlaubnis bleibt zunächst auf die Bewohner der beiden taiwanischen Inseln Matsu und Kinmen (auch Quemoy genannt) beschränkt. Die Aufnahme der „drei kleinen Verbindungen“ gilt als Geste des guten Willens des taiwanischen Präsidenten Chen Shui-bian. Peking verlangt die vollständige Aufnahme der „drei Verbindungen“ im Handel, Flug- und Schiffsverkehr sowie im Postwesen. Die jetzige Öffnung, die den regen Schmuggel zwischen Inseln und Küste legalisiert, gilt als Schritt in diese Richtung. Beide Seiten müssten jedoch Verhandlungen aufnehmen, die Peking an das Ziel der Wiedervereinigung knüpft. Die beiden Inseln, die noch in den 70er-Jahren beschossen wurden, liegen nur wenige Kilometer vor dem Festland, sind aber 150 und 200 Kilometer von der Insel Taiwan entfernt. Trotz Öffnung der Inseln muss der Verkehr zwischen Taiwan und China wegen taiwanischer Sicherheitsbedenken weiter über Hongkong oder Macao abgewickelt werden. Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und droht mit gewaltsamer Vereinigung. han
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