: Martialisches Nachspiel
Eine knappe Stunde nach dem zwischenfallfreien Abgang von Beusts hätte ein massiver Polizeieinsatz beinahe zu einer Eskalation geführt. Gegen 12.45 fuhren eine Hunderschaft Polizei und sechs Wasserwerfer vor der Flora auf. Die Polizisten hätten beabsichtigt, das Gebäude zu stürmen, erklärte der Regenbogen-Abgeordnete Lutz Jobs. Er hielt sich noch vor dem Eingang auf und sei „völlig unangemessen und heftig“ umgeschubst worden, obwohl er sich als Mitglied der Bürgerschaft ausgewiesen habe. Verletzt wurde Jobs jedoch nicht.
Der Aufmarsch galt einem „Transparent mit beleidigendem Inhalt“, habe der Einsatzleiter ihm später auf Nachfrage erklärt, so Jobs. Ein Spruchband „Ole halts Maul. CDULeitkulturRassistInnen verpisst euch“ war am Morgen zur Begrüßung von Beusts am Balkon im ersten Stock aufgehängt worden. Als die Staatsmacht anrückte, ohne nach oben zu schauen, war es jedoch bereits wieder entfernt worden. Unverrichteter Dinge zog die Polizei wieder ab. Die Flora bewertet „den martialischen Großeinsatz“ als „unverhältnismäßig und humorlos“. smv
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen