Pflastersteine zum Geburtstag

■ Stiftung spendiert drei Millionen für Marktplatz

Über den Zustand des Marktplatzes ist Horst Heise nicht gerade erbaut. Grund für den Vorstand der Stiftung „Wohnliche Stadt“, nächstes Jahr rund drei Millionen Mark locker zu machen, um den zentralen Platz von Grund auf zu sanieren. Das Ganze ist sozusagen als nachträgliches Geburtstagsgeschenk an die Stadt gedacht: Zum 20. Gründungsjubiläum der Stiftung im letzten Jahr wollte man „was ganz besonders machen“ – und entdeckte den Marktplatz.

Tatsächlich ist das marode Marktplatzpflaster seit sechs Jahren Thema im Bauressort. Im Zuge der Neupflasterung der Obernstraße sollte anschließend auch der Marktplatzes passend gemacht werden. Jetzt übernimmt die Stiftung die Kosten. Aber sofort gab es Beschwerden, ärgert sich Heise: Ob die Stiftungsgelder nicht besser verwendet werden könnten als für Pflastersteine, hieß es. Bremens gute Stube dürfe man nicht verlottern lassen, meint dagegen der Denkmalpfleger Peter Hahn: Aus seiner Sicht ist der Platz viel zu lange von schwerem Gefährt malträtiert worden. Nun müsse ein solider Untergrund her, wobei sich optisch nicht viel am Pflaster ändern soll.

Und noch einer freut sich auf die bevorstehende Sanierung: Bremens Landesarchäologe Manfred Rech will unbedingt auf dem Markplatz buddeln. Archäologisch sei der noch „weitgehend ein Niemandsland“. Rech hofft, vor der Bürgerschaft Mauerreste der alten Bischofsburg zu finden. pipe