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A-Waffen in Kaliningrad?

Trotz Moskauer Dementi wollen die USA eine Erklärung für die angebliche atomare Aufrüstung in der Exklave

WASHINGTON/MOSKAU dpa/rtr ■ Trotz eines Dementis des russischen Verteidigungsministeriums wollen die USA dem Verdacht nachgehen, dass Moskau Atomwaffen in die westliche Exklave Kaliningrad (ehemals Königsberg) verlegt hat. „Wir glauben, es gibt gute Gründe, dies mit den Russen zu erörtern“, sagte der Sprecher des amerikanischen Außenministeriums, Richard Boucher, am Mittwoch in Washington. Zuvor hatte es seitens des russischen Verteidigungsministeriums geheißen, die Information über die Verlegung taktischer Nuklearwaffen in das Gebiet Kaliningrad entspräche nicht der Wahrheit.

Die Tageszeitung Washington Times hatte am Mittwoch unter Berufung auf US-Geheimdienste berichtet, Russland habe erstmals seit dem Ende des Kalten Krieges wieder Atomwaffen in das an Polen und Litauen grenzende Gebiet an der Ostseeküste gebracht. Die Sprengköpfe sollten demnach im Krisenfall auf Kurzstreckenraketen vom Typ „Totschka“ (Nato-Bezeichnung: SS-21, Scarab) montiert werden. Die russische Armee testet seit Jahren die „Totschka“-Raketen mit einer Reichwerte von bis zu 70 Kilometern im Gebiet Kaliningrad.

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