: Geteiltes Echo in Nahost
US-Präsident Clinton stellt seinen Friedensplan vor. Die Sicherheitsgespräche in Kairo blieben ergebnislos
NEW YORK/GAZA rtr/afp ■ Der scheidende US- Präsident Bill Clinton hat seinen Nahost-Friedensplan erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Während Israel die Vorschläge Clintons als Grundlage für weitere Verhandlungen akzeptierte, lehnten palästinensische Unterhändler den Plan ab. Clinton habe die Vorbehalte von Palästinenserpräsident Jassir Arafat nicht berücksichtigt, der Vorschlag verwehre dem palästinensischen Volk seine legitimen Rechte, sagte Unterhändler Ahmed Korei.
Nach den Vorstellungen des US-Präsidenten sollen die Palästinenser den Gazastreifen, den Großteil des Westjordanlandes sowie den arabischen Ostteil Jerusalems für einen eigenen Staat erhalten. Jerusalem soll ungeteilt bleiben und einen freien Zugang zu den heiligen Stätten ermöglichen. Einige jüdische Siedlungen im Westjordanland sollen als Blöcke zusammengefasst werden, die Palästinenser im Austausch dafür israelische Gebiete erhalten. Mit der Schaffung eines eigenen Staates sollen die Palästinenser jedoch auf das durch UNO- Resolutionen verbriefte Recht verzichten, dass alle 1948 vertriebenen Flüchtlinge in ihre Heimat im heutigen Israel zurückkehren dürfen.
In Kairo gingen die Nahost-Gespräche zur Beendigung der Gewalt, an denen CIA-Chef George Tenet teilnahm, am Montagmorgen ergebnislos zuende. Ein Palästinenservertreter warf Israel eine „unversöhnliche Haltung“ vor. Israel habe darauf bestanden, die palästinensischen Gebiete weiter abzuriegeln.
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