: Tiermehl im Futter
Futtermittel-Verkaufsverbot für bayerischen Hersteller
WÜRZBURG/MÜNCHEN taz ■ Das verunreinigte Kraftfutter, das in der kleinen Tiroler Ortschaft Schattwald aufgetaucht ist, beschäftigt jetzt auch die deutschen Behörden (taz vom 18. 1.). Am Dienstagabend hatte sich der stellvertretenden Tiroler Landeshauptmann Ferdinand Eberle noch beschwert, dass deutsches Futter der Würzburger Firma RKW Süd mit Tiermehlbestandteilen im Nachbarland aufgetaucht sei und zwar in jener Gemeinde, in der der erste – nicht bestätigte – BSE-Verdachtsfall aufgetreten war. Im bayerischen Landwirtschaftsministerium hieß es, Konsequenzen in dem Würzburger Werk der Raiffeisengruppe seien nicht erforderlich, da es sich um österreichische Proben handle. Und noch sei aus dem Nachbarland keine Beanstandung eingegangen.
Als gestern erneut bekannt wurde, dass ein Futtermittelhersteller bemängelt worden sei, wollte das Ministerium weder Namen noch den Firmenstandort bekannt geben, bestätigte dann aber, dass „einem bayerischen Futtermittelwerk untersagt worden ist, Futtermittel für Wiederkäuer in Verkehr zu bringen“. Von 26 Proben seit Mitte Dezember seien 9 verunreinigt gewesen. Ein Verkaufsverbot sei für sofort vollziehbar erklärt worden. Außerdem musste das Werk Händler und Landwirte umgehend vor den beanstandeten Futtermitteln warnen und zwar mit dem Ziel, sie aus dem Verkehr zu ziehen. Die betreffenden Chargen müssten vernichtet werden. Freigegeben würden die Kraftfutter erst, wenn die amtliche Untersuchung zweifelsfrei bestätige, dass keine tierischen Bestandteile enthalten sind.
Ministeriumssprecher Alfons Kraus, wies darauf hin, dass die aktuellen Maßnahmen mit den beanstandeten Proben aus Österreich nichts zu tun hätten. Aber es handle sich tatsächlich um das gleiche Werk. KW
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen