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Leitkultur übertroffen

Der rechtsextremistische Begriff „National befreite Zone“ wurde zum Unwort des Jahres 2000 gewählt

FRANKFURT epd ■ Der rechtsextremistische Begriff „National befreite Zone“ ist das Unwort des Jahres 2000. Mit dem Ausdruck würden auf zynische Weise Gebiete umschrieben, aus denen Ausländer und Angehörige anderer Minderheiten durch terroristische Übergriffe vertrieben wurden, begründete die Jury gesterm in Frankfurt ihre Entscheidung. Einwohner dieser „Zonen“ würden zudem durch Einschüchterung gehindert, sich offen gegen den Terror zu wehren. Als weitere Unwörter wurden bewertet: „Überkapazitäre Mitarbeiter“, „Separatorenfleisch“ und „Dreck weg!“.

Den Begriff „(Deutsche) Leitkultur“ hatte die Jury diskutiert, aber schließlich nicht zum Unwort gewählt. In 70 Prozent der über 2.000 Einsendungen sei eine Kritik gefordert worden, und auch in der Jury habe man diese Ansicht geteilt, hieß es. Doch hätten die Juroren auch eine Chance für eine fällige Diskussion über kulturelle Werte gesehen, die in Deutschland als unverzichtbar gelten sollten.

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