: Airbus bleibt hart
■ Februar-Frist bekräftigt, aber keine Garantie für A380-Arbeitsplätze
Bis Mitte Februar muss das Oberverwaltungsgericht (OVG) die Zerstörung des Mühlenberger Lochs genehmigt haben, sonst landet der A380 nicht in Hamburg. Das geht nach Informationen der taz hamburg aus den Stellungnahmen hervor, die von Airbus und der Hamburger Wirtschaftsbehörde am Dienstag fristgerecht beim OVG eingereicht wurden. Offizielle Bestätigungen lehnten beide Stellen mit Hinweis auf das laufende Gerichtsverfahren ab.
Nach dem Zeitplan des Luftfahrtkonzerns muss der erste Riesenflieger am 1. März 2006 ausgeliefert werden. Um das zu gewährleisten, muss spätestens am 1. November mit dem Bau neuer Werkshallen auf der Erweiterungsfläche begonnen werden. Zu deren Herrichtung als Bauland wiederum braucht die Stadt Hamburg nach eigenen Angaben etwa achteinhalb Monate: Mitte Februar also muss der vom Verwaltungsgericht auf Antrag von inzwischen vier Klägern verhängte Baustopp von der nächsthöheren Instanz aufgehoben worden sein.
Diese Frist hatte Airbus bereits Anfang Januar in gewundenen Formulierungen genannt, die nun unmissverständlich bekräftigt wurden. Anderenfalls würde der A380 vollständig im französischen Toulouse gefertigt werden.
Eine gerichtlich angemahnte Garantie für die behauptete Schaffung von bis zu 4000 zusätzlichen Arbeitsplätzen durch Airbus gibt es hingegen noch immer nicht. Zwar hat der Konzern zu Wochenanfang in großformatigen Zeitungsanzeigen Airbus-wohlgesonnener Medien diese Zahl erneut genannt, in den Gerichtsunterlagen jedoch nicht. Gerüchte über 1500 neue Jobs für drei Jahre plus 20 Ausbildungsplätze wollte Airbus-Sprecher Rolf Brandt nicht bestätigen. Es gebe zwar „Gespräche über Neueinstellungen“ mit Betriebsrat und IG Metall, spruchreif sei aber zurzeit noch nichts.
Bis zum 5. Februar, so das OVG, müssen die Anwälte der Kläger zu den neuen Schriftsätzen von Airbus und Stadt Stellung nehmen. Ein Richterspruch innerhalb der gesetzten Frist wäre demnach möglich; wie er lauten wird, ist weiterhin offen. Sven-Michael Veit
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