Angst vor braunem Image

Nach dem Überfall auf eine 33-jährige Malaysierin in Schildow bei Berlin fürchtet der Ort ein braunes Image. „Ich hoffe inständig, dass die Polizei den Vorfall aufklären kann, sonst bleibt da einiges an Schildow hängen“, sagte Bürgermeister Hubert Wolf (SPD) gestern. Am Donnerstag war die malaysische Ehefrau eines Mitarbeiters des Auswärtigen Amtes nach bisherigen Erkenntnissen von Unbekannten entführt, geschlagen und betäubt worden, bevor sie an den Beinen gefesselt wieder nach Hause gebracht und dort gefunden wurde (die taz berichtete).

„Wenn es die Tat von Rechtsradikalen war, wäre es eine völlig neue Qualität des Terrors“, zeigte sich Wolf erschüttert. „Diese Vorfälle machen uns Sorgen um den Ruf unseres Ortes.“ Das Haus der Familie befinde sich in einem Neubaugebiet. Rund die Hälfte der 400 geplanten Häuser sei bereits gebaut. Bis gestern hatte die 50-köpfige Sonderkommission keine neuen Erkenntnisse. Am 11. Januar war die Frau von einem 18-Jährigen aus der rechten Szene angegriffen worden. „Der soll auch vor ihrem Haus erschienen sein und sie beschimpft haben“, so der Bürgermeister. Der Mann habe für die Tat vom Donnerstag ein sicheres Alibi. „Aber“, so Wolf, „es ist ja denkbar, dass es ein Rollkommando von woanders war.“ Es sei nur sehr bedauerlich, dass sich die Frau weigert, Auskünfte zu geben. DPA