: microsoft: kursplus trotz blamage
Von den traumhaften Werten von einst, als die Aktie 120 Dollar kostete, ist Microsofts Aktienkurs weit entfernt. Doch gehört der Softwaremulti zu den wenigen Technik-Werten, die schon seit Jahresbeginn kontinuierlich zulegen. Selbst der Dämpfer für Tech-Werte durch die Gewinnwarnung von Ericsson am Wochenende sowie zwei peinliche Systemabstürze des Microsoft Internetportals MSN am Donnerstag und Freitag konnten den Kurs nicht beeinträchtigen: Zuletzt legte Microsoft noch mal um dreieinhalb Prozent auf 64 Dollar zu. Seit Jahresbeginn ist die Aktie damit fast um die Hälfte teurer geworden. Grund sind die Hoffnungen vieler Anleger, der neue US-Präsident George Bush könnte auf das Kartellrechtsverfahren zu Bill Gates’ Gunsten Einfluss nehmen. Bush hatte mehrfach angedeutet, er halte nicht viel von einer Zerschlagung von Microsoft und es sei zu berücksichtigen, was Microsoft für den technischen Fortschritt geleistet habe – das ist exakt die Argumentation von Gates. Auch vom designierten Justizminister weiß man, dass er dem Softwarekonzern wohlgesonnen ist. Zwar bekräftigten die ebenfalls klagenden 19 Bundesstaaten vor zwei Wochen, an einer Zerschlagung festhalten zu wollen. Doch eine so harte Strafe ist nur schwer gegen den Justizminister durchzusetzen. Wahrscheinlicher ist eine außergerichtliche Einigung nach dem für Juni angesetztem Urteil im Berufungsverfahren. URB
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