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Minister knickt Soldaten

■ Truppenreduzierung in Hamburg. Wrocklage knirscht mit den Zähnen

Das Verteidigungsministerium will Truppen aus Hamburg und Schleswig-Holstein abziehen. Um die Bundeswehr zu verkleinern, sollen in Hamburg 1350 von 4180 militärischen wie zivilen Posten abgeschafft werden, in Schleswig-Holstein 6300 von 45.000. Das schlug SPD-Verteidigungsminister Rudolf Scharping gestern in Berlin vor.

Hamburgs Innensenator Hartmuth Wrocklage (SPD) sagte, er nehme die Truppendreduzierung „zähneknirschend zur Kenntnis“. Er sei jedoch nicht überrascht. Schon im Sommer habe sich Hamburg in der Planung für die Katastrophenabwehr darauf eingestellt, so Wrocklage. Bei einer Sturmflut müssten jetzt verstärkt Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW) und der Freiwilligen Feuerwehren eingesetzt werden. Auch CDU-Fraktionschef Ole von Beust hält den Truppenabbau für inakzeptabel. Bürgermeister Ortwin Runde (SPD) wies darauf hin, dass keine Kaserne geschlossen werde.

Aufgelöst werden sollen in Hamburg der Stab der Panzergrenadierbrigade 7 das Panzergrenadierbataillon 72 und das Kraftfahrerausbildungszentrum. Nach Angaben der Standortverwaltung befinden sich diese Einheiten zum größten Teil noch bis zum Juni im Einsatz im Kosovo und in Bosnien-Herzegowina. Anschließend werde die Auflösung der Verbände in die Wege geleitet.

In Schleswig-Holstein soll die Bundeswehr Glückstadt, Großenbrode, Hohenlockstedt, Leck, List, Pinneberg und Westerland sowie einige kleine Gemeinden verlassen. Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) hat die Bürgermeister und Landräte der betroffenen Kommunen für Mittwoch zu einem „Meinungsaustausch“ nach Kiel eingeladen. lno/taz

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