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Mark und Hirn gebannt

Ministerkonferenz will Risikomaterial sämtlicher Schlachttiere aus der Nahrungskette entfernen

BREMEN/KIEL ap/dpa ■ Auf ihrer BSE-Sonderkonferenz in Bremen haben sich die Landesminister für Verbraucherschutz gestern geeinigt, Risikomaterial wie Hirn und Rückenmark künftig bei allen Schlachttieren, nicht nur bei Rindern, zu entfernen. Das Verbot solle auch für Jungtiere unter 12 Monaten gelten. Die BSE-Forschung soll ausgeweitet und bessere Nachweismethoden für Fleisch- und Milcheiweiß entwickelt werden. Das zehn Punkte umfassende Programm wurde ohne Gegenstimme beschlossen; Bayern enthielt sich. An der Tötung ganzer Herden halte man fest, erklärte Bremens Gesundheitssenatorin Hilde Adolf (SPD).

Während der Tagung demonstrierten 500 Bauern in Bremen. Sie forderten mehr Hilfen des Bundes und der Länder für BSE-betroffene Höfe. Sie verlangten den sofortigen Start der Ankaufaktion von 400.000 Rindern.

In Schleswig-Holstein besteht bei dem bisher jüngsten Rind BSE-Verdacht. Das Tier war bei seiner Tötung am Freitag noch keine 14 Monate alt.

Die deutsche Fleischindustrie droht den Bundesländern nach der Veröffentlichung von Firmennamen wegen mutmaßlicher Falschetikettierung von „rindfleischfreien“ Wurstprodukten mit Schadenersatzklagen. Der Jurist des Bundesverbandes sagte gestern, die ersten betroffenen Unternehmen hätten bereits Klage erhoben.

BSE bringt Schlachthöfe in die Bredouille: In Sachsen-Anhalt konnten bislang nur 350 der rund 1.000 Tiere einer Herde aus Mücheln getötet werden. Gestern musste die Keulung wegen Kapazitätsproblemen der Genthiner Tierkörperbeseitigungsanstalt ausgesetzt werden.

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