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Gefährliche Gärten

■ Krebsfälle in Steilshooper Kleingarten. Müllschicht im Boden vermutlich Ursache

In einer Kleingartenkolonie im Stadtteil Steilshoop sind in den vergangenen acht Jahren 24 Schrebergärtner und Angehörige an Krebs erkrankt. 21 seien inzwischen gestorben, vermeldete das Hamburger Abendblatt. Die Krebsfälle verteilten sich auf 16 von 57 Parzellen. Experten sprechen von einer „signifikant erhöhten Krebs-Sterberate“.

Unter der Gartenerde der Kolonie liege eine Müllschicht. Die Kleingärtner befürchteten einen Zusammenhang zwischen den Bodenverunreinigungen und den Erkrankungen. Die Hamburger Umweltbehörde, die dort im vorigen Juli Proben nahm und das Ergebnis jetzt mitteilte, hält einen Zusammenhang zwischen den Schadstoffen im Boden und den Krebsfällen allerdings für „eher unwahrscheinlich“. Die Mengen der im Boden gefundenen krebserregenden Stoffe, darunter Arsen, seien zu gering.

Die Behörde gab den Kleingärtnern jedoch spezielle Empfehlungen. Sie dürften zwar ihr dort gezogenes Gemüse weiter essen, wenn sie aber Erde ausheben, müssten sie diese als Sondermüll auf eigene Kosten entsorgen. Oberer und unterer Boden dürften beim Umgraben nicht durchmischt werden. Offene Bodenflächen sollten mit Mulch abgedeckt werden und Rasenflächen eine geschlossene Grasnarbe aufweisen.

Der Untergrund der Schrebergärten war zwischen 1920 und 1930 unter anderem mit Sand, Schlacke und Asche aufgefüllt worden. Gefunden worden sei auch pharmazeutischer Müll.

Der Regenbogen hält „die Ignoranz und Gleichgültigkeit“ der Behörde „für skandalös“, so der Abgeordnete Lutz Jobs. Er forderte gestern „ungehend intensive Untersuchungen“ und kündigte eine parlamentarische Anfrage an den Senat an. dpa/taz

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