: Kindergruppen: Überall soll Feuerschutz sein
■ Nun werden auch die privat untergebrachten Kindergruppen geprüft / Verkauf Kohlhökerstraße ungewiss
Nachdem zunächst nur die städtischen Immobilien brandschutztechnisch untersucht wurden, hat nun die Sozialdeputation in ihrer gestrigen Sitzung entschieden, dass die Behörde bis Ende April alle Kindergruppen auf eventuell erforderlichen vorbeugenden Brandschutz untersuchen soll.
Bei drei Häusern im Viertel, die der Stadt gehören, wurde im Dezember letzten Jahres festgestellt, dass die baulichen Bestimmungen zum Brandschutz dort „keine ausreichende Beachtung“ gefunden hätten. Zur Finanzierung der erforderlichen Maßnahmen hat die Behörde den Verkauf einer der drei Immobilien, nämlich die in der Kohlhökerstraße, vorgeschlagen, um so einen An- und feuerpolizeilich korrekten Ausbau des Gebäudes in der Vasmerstraße zu bezahlen. Gegen den Verkauf hatten sich die dort angesiedelten Kindergruppen ausgesprochen. Aber auch Ortsamt und Parteien hatten Bauchschmerzen: Falls andere, privat untergebrachte Kinder- und Krabbelgruppen sich Umbauten nicht leisten können oder vom Vermieter nicht erlaubt bekommen, stünden mit der Kohlhökerstraße immerhin weitere 40 Plätze zur Verfügung, um Einbrüche bei den Platzzahlen auszugleichen.
So stimmten die Deputierten dem Plan, die Kohlhökerstraße zu verkaufen, nur unter der Bedingung zu, dass die Verwaltung bis Ende April alle Kindergruppen in entsprechender Hinsicht prüfen soll und „die Platzzahlen für die jeweiligen Altersgruppen in den Stadtteilen erhalten bleiben.“
Deputationssprecher Karl Uwe Oppermann (CDU) rechnet unter diesen Umständen nicht mit dem Verkauf der Kohlhöker-Immobilie. Insgesamt 160 Kindergruppen würden nun feuerrechtlich untersucht, „und da entsteht bestimmt Bedarf“. Nicht jeder Vermieter läßt sich schließlich seine Fassade mit einer Metall-Außentreppe „verschönern“. Für den Fall, dass die Initiativenberater vom Amt für Soziale Dienste, die jetzt die Prüfung vornehmen, fündig werden, müsse es für die betroffenen Gruppen auch eine Förderung geben.
Frank Pietrzok, für die SPD in der Deputation, glaubt indes, dass „die Dampfwalze vielleicht nicht so riesig ist“. Die meisten Kindergruppen würden ebenerdige Räume belegen, und da seien Brandschutzmaßnahmen nicht so aufwendig. Die Grünen haben den Satz aus der Tischvorlage der Deputation, der den Verkauf betrifft, dennoch abgelehnt. Auch deswegen, weil ihrer Ansicht nach noch nicht feststeht, dass der Erlös aus dem Verkauf wirklich in den Neubau geht.
hey
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