: was bisher geschah
Dr. Lothar Ulsamer
Am 8. Mai 1952, genau sieben Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde Lothar Ulsamer in Stuttgart geboren. Nach dem Abitur studierte er in Tübingen Soziologie, Geschichte, Politikwissenschaft sowie Volkskunde und war dort eigenen Angaben zufolge als Rechter bekannt. Nach zwei Jahren als Leiter einer Projektgruppe im baden-württembergischen Sozialministerium zur Planung des Jahres der Senioren und des Jahres der Behindertenwurde er PR-Chef eines Esslinger Unternehmens der Kommunikationsbranche. In dieser Zeit promovierte er bei dem umstrittenen Soziologen Lothar Bossle in Würzburg zum Dr. phil.
Seit 1995 arbeitet er als oberster Mandatsbetreuer und Redenschreiber des DaimlerChrysler-Finanzvorstands Manfred Gentz und wurde 1999 Leiter des Büros der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft zur Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern. Ulsamer veröffentlicht seit 1969 wissenschaftliche, journalistische und belletristische Texte.
Bekannt wurde er vor allem durch zwei Werke: seine Dissertation bei Professor Bossle sowie das darauf beruhende Buch „Zeitgenössische deutsche Schriftsteller als Wegbereiter für Anarchismus und Gewalt“ (1987).
Die FDP-Politikerin Hildegard Hamm-Brücher bezeichnete das Werk als „reinen Rechtsradikalismus“ und als „die Vorstufe zur Bücherverbrennung“. Zwar wurde Lothar Ulsamer lange Zeit als designierter Chef des Zukunftsfonds der Zwangsarbeiterstiftung gehandelt, doch nach den Presseberichten zu seinen Publikationen ist er so stark in die Kritik geraten, dass der Posten jetzt ausgeschrieben wird. GES
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen