: Das Ende einer Ehe
Ehefrau versuchte ihren Mann mit Tabletten im Kaffee zu vergiften. Der hatte sie zuvor mehrfach verprügelt
Vor dem Landgericht hat eine 39-jährige Köchin gestern gestanden, dass sie ihren Ehemann im Frühjahr 1998 aus Verzweiflung mit Tabletten im Kaffee habe vergiften wollen. Die vierfache Mutter erklärte zu Prozessbeginn, ihr Mann habe sie und die Kinder terrorisiert, verprügelt und bedroht. Nach qualvollen Jahren habe sie die Schikanen nicht mehr ertragen. Sie schäme sich für ihre Kurzschlusshandlung und sei froh, dass dem Mann nichts passiert sei.
Ein heute 19-jähriger Sohn der Angeklagten hatte seiner Mutter helfen wollen. Der inzwischen zu zwei Jahren Haft mit Bewährung Verurteilte hatte vier Pillen besorgt, die ihm als Ecstasy verkauft worden waren. Die inzwischen geschiedene Köchin hatte das harmlose Mittel ungeklärter Substanz mit Kaffee für ihren Mann bereitgestellt. Der hatte das Gemisch nach Heimkehr von seiner Skatrunde geschlürft und war am Morgen unbeschadet aufgewacht. Besonders schlimm fand es die Angeklagte nach eigener Aussage, dass ihr Sohn freiwillig in ein Heim gezogen war, weil er es zu Hause nicht mehr ausgehalten habe. Ihr Mann habe sie „moralisch und seelisch zu Grunde gerichtet“. Eine eigene Meinung durfte sie nicht äußern, so die heute in Westdeutschland lebende Frau. Der Mann habe sich von hinten bis vorne bedienen lassen. Ihr Sohn berichtete von völlig ungerechtfertigten Prügeln. Das Urteil wird voraussichtlich an diesem Mittwoch verkündet. DPA
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