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Weltweit Kritik an Bomben auf Bagdad

Auswärtiges Amt übt sich in missvergnügtem Schweigen, in Großbritannien setzt Labour Tony Blair unter Druck

BERLIN taz ■ Die Luftangriffe US-amerikanischer und britischer Kampfflugzeuge auf Ziele nahe Bagdad am Freitag haben weltweit vor allem Kritik ausgelöst. Russland, China und Frankreich äußerten sich ablehnend, und in seiner eigenen Partei stieß der britische Premier Tony Blair auf massiven Widerstand.

Die syrische Regierung erklärte: „Diese Aktion missachtet die Gefühle der arabischen Nation.“ Der ägyptische Außenminister Amr Mussa sagte: „Wir können das weder akzeptieren noch die Ziele der Aktion verstehen.“ Auch irakische Oppositionsgruppen im Exil warfen den USA vor, Saddam Hussein zu stärken.

Im Gaza-Streifen skandierten am Sonntag 1.000 Palästinenser: „Saddam, greif Tel Aviv an!“

Das Auswärtige Amt vermied Kritik an den Vereinigten Staaten. Martina Fischer, Sprecherin der Grünen-Bundesarbeitsgemeinschaft Frieden, sagte zur taz: „Die Bombardierungen durch die USA sind Ausdruck einer unerträglichen Machtpolitik, die für sich in Anspruch nimmt, jederzeit und weltweit so genannte ‚Schurkenstaaten‘ zu bestrafen. Welche diese Staaten sind, entscheiden die USA im Alleingang. Das bedeutet Missachtung des Völkerrechts und Rückfall ins Faustrecht.“ ANT

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