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Atomgegner friedfertig

Bahnanschlag vom Wochenende findet wenig Freunde. Innenminister fühlt sich gewarnt

HANNOVER dpa ■ Niedersachsens Innenminister Heiner Bartling (SPD) hat sich zu früh gefreut: Bei den anstehenden Anti-Atom-Protesten wird es rauer als erwartet zugehen. Den Anschlag auf die Bahnstrecke Lüneburg–Dannenberg am vergangenen Wochenende wertete er gestern als eine Art Warnschuss der gewaltbereiten Protestszene. „Wir haben mit Widerstand zu rechnen, der sich nicht auf friedliche Mittel beschränkt“, sagte er.

Der Minister erklärte weiter, der Verfassungsschutz habe ein Plakat sichergestellt, in dem autonome Gruppen anonym dazu aufriefen, Schienen zu zersägen und Hakenkrallen-Anschläge auf Bahnoberleitungen zu verüben.

Von der Anti-Atom-Bewegung kamen dagegen Distanzierungen. „Ich halte solche Sachen für dumm. Ich glaube, dass das überhaupt nicht nützlich ist für das Anliegen der Anti-Atomkraft-Bewegung am Standort Gorleben“, meinte Rebecca Harms, Grünen-Fraktionschefin im niedersächsischen Landtag. Und Jochen Flasbarth, Präsident des Naturschutzbundes Nabu, stellte klar: „Nichts – auch nicht die Ablehnung der Atomtransporte – rechtfertigt solche Gewalttaten.“

Die Polizei hält für militante Demonstranten Drahtkäfige bereit, deren Anwendung nach Protesten der Grünen noch einmal überdacht werden soll.

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