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Baby weg – Suche nach Verdächtiger

■ Ein Säugling ist aus dem St.-Jürgen-Krankenhaus verschwunden/ Polizei vermutet Entführung

Seit gestern Mittag wird ein neugeborenes Baby in der Säuglingsstation des Sankt-Jürgen-Krankenhauses vermisst. Die Polizei schließt nicht aus, dass das Baby entführt wurde. Der kleine Paul Moritz ist zwei Tage jung, trug bei seinem Verschwinden einen durchgehenden blauen Strampler, ein passendes Jäckchen und eine weiße Mütze. Auf Grund von Zeugenaussagen suchen die Ermittler nun nach einer Frau, die mehrfach auf der Station gesehen wurde – ihre Beschreibung laut Polizeimitteilung: „30 bis 35 Jahre alt, 170 cm groß, ungepflegte Erschinung, braunes, leicht lockiges Haar, eventuell zum Zopf gebunden“. Die Frau habe eine blau-rote Holzfällerjacke getragen, es handele sich offenbar um eine Deutsche.

Die Mutter des Neugeborenen hatte das Kind gestern gegen 13 Uhr in das Säuglingszimmer im vierten Stock der Frauenklinik gebracht, um Freunde zu verabschieden. Als sie 20 Minuten später zurückkehrte, war das Kind verschwunden. Das Bettchen wurde wenig später auf der Wochenstation nebenan gefunden.

„Die Zugangskontrolle sieht vor, dass alle Türen nur mit Chipkarte geöffnet werden können“, erklärte Verwaltungsdirektor Walter Bremermann auf einer Pressekonferenz gestern Abend. Bremermann zeigte sich „bestürzt“, die Sicherheitsstandards im Sankt-Jürgen-Krankenhaus überträfen die anderer Kliniken. Die Chipkarten haben nur die Angestellten; auf der Station werde sie an Eltern und Verwandte kontrolliert ausgegeben. Für das Unterlaufen der Kontrollen hat Polizei keine Erklärung.

Mit Hubschraubern und Hunden wird seit gestern nach dem Kind gesucht. Einen Anhaltspunkt, warum die verdächtige Frau den Jungen entführt haben könnte, hat die Polizei nicht. Es ist eine Belohnung von 2.000 Mark ausgesetzt. Die Polizei bittet um Hinweise unter 0421/362-38 88. sgi

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