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Napster nicht mehr kostenlos

Musiktauschbörse stellt neues Geschäftskonzept vor. Juristisches Aus droht weiterhin

BERLIN taz ■ Das Angebot klingt verlockend: Eine Milliarde Dollar würde die Musiktauschbörse Napster den fünf großen Plattenfirmen für die Urheberrechte ihrer Musik bieten. Das Geld – zahlbar in fünf Jahren – ist Napsters Angebot für einen außergerichtliche Einigung. Der Vorstoß kommt nicht von ungefähr: In San Francisco hatte am Montag letzter Woche ein Berufungsgericht eine einstweilige Verfügung – wenn auch eingeschränkt – bestätigt, die den Tausch von urheberrechtlich geschützter Musik verbietet. Napster hat derzeit rund 50 Millionen Nutzer.

Das Angebot an die Musikgiganten Sony, Warner, BMG, EMI und Universal ist Teil des neuen Geschäftsmodells, das in der Nacht zum Dienstag vorstellt wurde. Nach diesem plant die Tauschplattform ein abgestuftes Mitgliedssystem. Zwar gibt es noch keine definitiv festgelegten Gebühren. Ins Auge gefasst ist aber ein Monatsbeitrag von 2,95 bis 4,95 US-Dollar für die so genannte Basismitgliedschaft, die zum Downloaden einer begrenzten Anzahl von Files im Monat berechtigt. Premium-Mitglieder (zwischen 5,95 und 9,95 US-Dollar) können dagegen unbegrenzt Musikdateien tauschen. Wer seine Fundstellen auf CD brennen möchte, soll eine Extragebühr zahlen, die noch unbestimmt ist.

Beobachter räumten dem Napster-Vorschlag gestern allerdings geringe Chancen ein. Die gerichtliche Schließung ist also weiter möglich. Allerdings wäre eine solche für Musikliebhaber verschmerzbar: Bearshare, Scoure oder Gnutella – mittlerweile gibt es etwa 40 andere Tauschplattformen. Zwar treffen sich dort längst nicht so viele Nutzer wie bei Napster. Das könnte sich nach einem Verbot des Marktführers aber ändern. NICK REIMER

scoure.com , bearshare.com , gnutella.wego.com

siehe auch SEITE 17

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