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Falscher Spion bestraft

Informant „Albert“ besorgte sich altes BND-Material und verkaufte es teuer als neue Ware – an den BND

MÜNCHEN dpa/ddp ■ Ein falscher Spion muss dem Bundesnachrichtendienst (BND) in Pullach den erschwindelten Agentenlohn erstatten. Das Oberlandesgericht München hat die Berufung des 51-Jährigen gestern verworfen und ihn zur Rückzahlung von 234.800 Mark zuzüglich 47.619 Mark Zinsen verurteilt. Für die Zeit seit Erhebung der Klage im Mai 1999 fallen weitere 4 Prozent Zinsen an.

Der ehemalige BND-Mitarbeiter und spätere Bankmanager hatte dem Dienst jahrelang dessen eigene Geheimnisse als neues Material verkauft. „Quelle Albert“ – so der Deckname beim BND – lieferte rund 1.000 Informationen unter anderem aus der ehemaligen Sowjetunion, aus Südamerika und Ländern des Nahen und Mittleren Ostens.

Das Landgericht München hatte dem Geschäftsmann im August vergangenen Jahres die Rückzahlung seines erschwindelten Agentenlohns auferlegt. Zuvor war der Ex-Geheimdienstler schon 1999 wegen Betrugs zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe und einer Geldbuße von 20.000 Mark verurteilt worden.

Initiator des Schwindels war ein Nachrichtenauswerter des BND, der die Informationen beschaffte und von dem Agentenlohn den Großteil kassierte. Er verbüßt zurzeit eine viereinhalbjährige Gefängnisstrafe.

Der Handel mit alten Informationen flog erst auf, als die beiden Komplizen versuchten, BND-Nachrichten auch an einen polnischen Geheimdienst zu verkaufen. Die Polen warnten daraufhin ihre deutschen Kollegen.

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