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Museum Land unter

Nässe im Eiskeller verzögert Neubau der Berlinischen Galerie. Mit Eröffnung wird frühestens 2004 gerechnet

Dem Neubau für die Berlinische Galerie schwimmt im wahrsten Sinne des Wortes die Zeit davon. Weil die Ausstellungsräume in den Eiskellern der früheren Schultheiss-Brauerei auf dem Kreuzberg nicht schnell genug trockengelegt werden können, verschiebt sich die Fertigstellung nun erneut. Nach den neuesten Planungen soll der erste Bauabschnitt für die rund 14.000 Quadratmeter großen Schauflächen jetzt frühestens 2004 fertig sein. Bisher war vorgesehen, das Landesmuseum für moderne Kunst und Architektur, das aus dem Martin-Gropius-Bau Mitte der 90er-Jahre ausziehen musste, 2002/Anfang 2003 am Kreuzberg zu eröffnen. Dies teilte Galeriedirektor Jörn Merkert gestern im Kulturausschuss mit.

Gründe für die Verschiebung sind nach Ansicht Merkerts „Schwierigkeiten zur dauerhaften Trockenlegung“ der früheren Kühlkeller. Die Technik, die feuchten Keller mit einer Isolierung und der Freilegung der Gewölbe zu entnässen, komme nicht entschieden genug voran. Kritiker, wie der in der vergangenen Woche verstorbene Architekt Winnetou Kampmann, hatten schon vor Jahren von der komplizierten Trocknungsaktion abgeraten.

Das 23,5 Millionen Mark teure Projekt wird von den Investoren Realprojekt und Deutsche Bank umgesetzt, die vom Land die Finanzierung erhalten. Realprojekt hat sich verpflichtet, das Museum für diese Summe zu bauen.

Für mögliche „enorme Mehrkosten“, vor denen die grüne Kulturpolitikerin Alice Ströver in der Ausschusssitzung warnte, habe laut Vertrag der Investor aufzukommen, sagte Merkert. Ströver bemängelte, dass sowohl die Investoren als auch die Kulturverwaltung und das Land alle Befürchtungen bezüglich der Trockenlegung und der Kosten vom Tisch gewischt hätten.

Die Berlinische Galerie muss ihre Kunstwerke nun für zwei weitere Jahre in Depots zwischenlagern. Insgesamt soll der Neubau 62 Millionen Mark kosten. Um alle Bauabschnitte zu realisieren, benötigt die Berlinische Galerie von Sponsoren zusätzlich rund 30 Millionen Mark.

ROLF LAUTENSCHLÄGER

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