: Verdacht in Guben
Maul- und Klauenseuche: Erster Verdachtsfall in Brandenburg. Symptome in Schweinemastbetrieb
Der erste brandenburgische Verdachtsfall von Maul- und Klauenseuche (MKS) ist gestern bekannt geworden. Ein Schweinemastbetrieb bei Guben im Süden des Landes sowie ein Schlachthof seien vorsorglich gesperrt und unter Beobachtung gestellt worden, teilte das Potsdamer Agrarministerium mit. Bei einem geschlachteten Tier seien Krankheitssymptome festgestellt worden, die derzeit nicht eindeutig bestimmt werden könnten. Eine Infektion mit dem MKS-Erreger sei nicht mit letzter Sicherheit auszuschließen.
Eine Gewebeprobe des Tiers wurde zur Laboruntersuchung in die Bundesforschungsanstalt für Viruserkrankungen nach Tübingen geschickt. Die Ergebnisse werden nach Ministeriumsangaben vermutlich am heutigen Dienstag vorliegen. Außerdem wurde ein Krisenstab einberufen. Die Kontrollen an der Grenze zu Polen wurden durch den Zoll trotz der Seuchengefahr nicht verschärft.
Nach bisherigen Erkenntnissen stammt keines der Tiere in dem betroffenen Bestand aus England; auch andere Verbindungen zu MKS-Krisenherden in Großbritannien wurden zunächst nicht ermittelt. Die Tiere vor Ort haben keine MKS-Symptome. Sollte sich der Verdacht erhärten, würde ein Sperrbezirk eingerichtet, sagte gestern Ministeriumssprecher Jens-Uwe Schade. Weitere Maßnahmen könnten „bis in den Alltag der Menschen hineinreichen“ – etwa Beschränkungen des Ausflugs- und Reiseverkehrs und von Zoobesuchen. Generell sei bei Seuchengefahr die Bewegung von Menschen und Fahrzeugen möglichst einzuschränken. Das große Problem bei der Übertragung der Erreger seien die Individualreisenden.
Unterdessen hat die Berliner Gesundheitsverwaltung den Aufruf des Verbraucherministeriums begrüßt, die Kontrollen zur Abwehr der Maul- und Klauenseuche noch einmal zu verschärfen. Demnach soll auch Frischfleisch von Klauentieren vernichtet werden, das nach dem 1. Februar aus Großbritannien nach Deutschland geliefert wurde. Die Veterinärämter suchen seit Montag letzter Woche nach gefährlichen Produkten in Berliner Geschäften. DPA
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