Anonym gebären

■ Legalisierungsbewegung in Aurich

Aurich (dpa) – Anonym und kostenlos sollen Frauen in Not im Kreiskrankenhaus Aurich ihre Kinder zur Welt bringen können. Das sieht eine gemeinsame Initiative des Krankenhauses, der Frauenbeauftragten und des Jugendamts des Landkreises vor. „Bevor die Babyklappen uns überrollen, müssen wir dafür sorgen, dass die Frauen ihre Kinder nicht länger im Hinterhof zur Welt bringen müssen“, sagte die Frauenbeauftragte Jutta Ubben am Donnerstag der Deutschen Presse- Agentur.

In einem Fachgremium, das in der nächsten Woche gebildet wird, wollen Vertreter von Polizei, Staatsanwaltschaft, Jugendamt und Schwangerschaftkonfliktberatung die Rahmenbedingungen für die anonyme Geburt beraten und erarbeiten. Bei der Überwindung der rechtlichen Hürden haben nach Angaben aus Aurich sowohl Justizminister Christian Pfeiffer als auch Sozialministerin Gitta Trauernicht (beide SPD) Unterstützung signalisiert.

Das Krankenhaus hat sich bereit erklärt, die Kosten für die Entbindungen zu tragen, da ohne Kenntnis der Personalien der Mütter nicht mit einer Krankenkasse abgerechnet werden kann. Bei jährlich insgesamt 1.200 Entbindungen im Kreiskrankenhaus wird nach vorläufigen Schätzungen mit höchsten 15 anonymen Geburten gerechnet.

dpa