: Hanf-Museum auf den Kopf gestellt
Mit Empörung haben gestern Mitarbeiter des Hanf-Museums auf die Durchsuchung der Ausstellungsräume am Mittwoch durch die Polizei reagiert. Der Vorwurf, dass im Museum Cannabis konsumiert beziehungsweise damit gehandelt werde, sei völlig haltlos. Während der zweistündigen Durchsuchung durch 15 Polizeibeamte in Zivil sei den Mitarbeitern die Einschaltung eines Anwaltes oder unabhängiger Zeugen mit der Begründung verweigert worden, dass ein Staatsanwalt anwesend sei.
Die Polizisten hätten eine Kasse, Kleingeld, Kekse und Hanfsamen-Konfekt sowie zwei „Schweizer Duftkissen“ beschlagnahmt. Gleichzeitig sei die Wohnung eines Museumsmitarbeiters durchsucht worden. Auch dort hätten die Beamten „nichts außer einem angebrannten Joint und einer kleinen Menge grünlicher Substanz gefunden“, hieß es weiter.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat ein ehemaliger Mitarbeiter den Museumsvorstand wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz angezeigt. Danach soll ein Vorstandsmitglied regelmäßig Haschisch im Museum vertrieben haben, sagte Justizsprecherin Anja Teschner. Mit einem richterlichen Durchsuchungsbeschluss seien deshalb der Zweig einer Hanfpflanze, Kekse sowie die Kasse der Cafeteria beschlagnahmt worden. EPD
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