werbepause: Verkehrte Welt
Neulich. Gute Werbung gesehen. Eine Frau im Auto. Gleitet auf der grünen Welle durch die Stadt. Schnitt. Sie fährt auf einen dreckigen Bahnhofsvorplatz. Findet keine freie Parklücke, muss zehn Minuten zu Fuß gehen und ist schon leicht genervt. Es stürmt. Am Bahnsteig wartet sie, will ihren Mann abholen. Der kommt von einer Dienstreise. Es wird dunkel. Sie wartet immer noch. Schaut auf die Uhr. Jaja, die Bundesbahn. Die Frau muss sich setzen. Ist müde. In der Stadt gleiten die Autos wie auf Schienen. Dann: In der Ferne drei kleine Lichter. Ein Zug kommt näher. Ist das ihr Mann? Vor 40 Minuten hätte er da sein sollen. Dann stehen er und die Lok schaufend vor ihr: „Tut mir leid. Der Zug hatte Verspätung . . .“ Wie bitte? Das stimmt alles nicht? Anders herum? Sie meinen, dass die Bahn pünktlich..., und die Frau zu spät . . .? Aber das ergibt doch gar keinen Sinn! JF
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