: Waffenruhe für Südserbien vereinbart
Der serbische Ministerpräsident Djindjić verlangt ein hartes Durchgreifen gegen die albanischen Rebellen
BERLIN dpa/afp/taz ■ Die Nato hat im südserbischen Krisengebiet zum Kosovo einen Waffenstillstand und die Rückkehr jugoslawischer Truppen in einem Teil der Pufferzone vereinbart. Die Rebellen der Befreiungsarmee von Presevo, Medvedja und Bujanovac (UÇPMB) unterzeichneten das Dokument gestern in Konkulj, einer ihrer Hochburgen. Die serbische Seite unterzeichnete in dem Dorf Merdare. Zuvor hatten die Rebellen angekündigt, sie würden im Fall eines Einrückens jugoslawischer Truppen nach Südserbien „bis zum letzten Mann kämpfen“.
Der serbische Ministerpräsident Zoran Djindjić sprach sich gegenüber der taz für ein hartes Vorgehen gegen die „albanischen Terroristen“ aus. Er warf den internationalen Truppen im Kosovo vor, versagt zu haben. Diese müssten sich schnellstmöglich dem „albanischen Terrorismus“ entgegenstellen, „um nicht zu seinen Geiseln zu werden“, verlangte er. Djindjić klagte die internationale Gemeinschaft an, ernsthafte Verhandlungen mit Leuten zu führen, „anstatt sie auf die Liste der Haager Kriegsverbrecher zu stellen“, und nannte in diesem Kontext den Führer der ehemaligen Kosovo-Befreiungsarmee UÇK, Hashim Thaci.
interview SEITE 4
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen