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EU-Beitritt nur ohne Reaktor

WILNA dpa ■ Die EU verlangt von Litauen bis Ende kommenden Jahres einen endgültigen Termin für die Abschaltung des zweiten Reaktors im umstrittenen Atomkraftwerk Ignalina. Das Abschalten des Reaktors sei für die EU eine Voraussetzung für erfolgreiche Beitrittsverhandlungen mit dem baltischen Land, sagte der EU-Botschafter in Wilna, Michael Graham. Als Termin für die Abschaltung des ersten Reaktorblocks hat die Regierung in Wilna bereits 2005 festgelegt. An den Folgekosten beteiligen sich westliche Staaten und die EU mit mehr als 400 Millionen Mark.

Die 1983 und 1987 in Betrieb genommenen Reaktoren in Ignalina sind baugleich mit dem 1986 havarierten Atomkraftwerk Tschernobyl. Vor allem wegen der im Westen als unsicher geltenden Siedewasserkühlung verlangt die EU die komplette Schließung des Kraftwerks, das eine Gesamtjahreskapazität von 3.000 Megawatt hat. Der Strombedarf des 1991 unabhängig gewordenen Baltikum-Staates wird zu mehr als 70 Prozent aus Ignalina gedeckt.

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