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Dax unter 6.000 Punkten

Der Deutsche Aktienindex sank gestern auf Tiefstand seit 1999. Die meisten Analysten sind pessimistisch

FRANKFURT rtr/dpa ■ Erstmals seit Dezember 1999 und dem damals einsetzenden Börsenboom ist der deutsche Aktienindex Dax wieder unter die 6.000-Punkte-Marke gerutscht. „Das verheißt nichts Gutes“, so ein Börsenmakler auf dem Frankfurter Parkett. Die jüngsten Kursverluste an den US-Börsen hatten auch am deutschen Aktienmarkt breit angelegte Verkäufe ausgelöst. Auch der Neue Markt der Frankfurter Börse setzte seine Talfahrt umgebremst fort. Der Neu-Markt-Index Nemax 50 stürzte vorübergehend um mehr als sechs Prozent auf ein Rekordtief ab.

Die Analysten-Stäbe der Banken revidieren von Monat zu Monat ihre Prognosen nach unten. „Wir sehen den Dax zum Jahresende nur noch bei 7.000 Punkten“, sagt Lothar Weniger von der Frankfurter DG Bank. Von den ehemals prognostizierten 8.000 Punkten für Ende 2001 ist keine Rede mehr. Auch andere Kreditinstitute stecken inzwischen zurück.

Weitaus drastischer ist die Korrektur der DG Bank bei ihrer Vorhersage für den stark gebeutelten Neuen Markt. Mit Glück könnten allenfalls 2.700 Zähler beim Nemax All Share erreicht werden, so Weniger. Einst glaubten die Experten an 10.000 Punkte. Einig sind sich viele Wertpapierexperten darin, dass die alten astronomischen Höchststände nicht mehr erreicht werden. Kleinanleger, die sich von der Börsenhysterie haben mitreißen lassen, müssten ihre Investitionen wohl abschreiben.

Die Vorgaben für die negative Tendenz hatten gestern die US-Börsen geliefert. Der Dow-Jones-Index der New York Stock Exchange war am Montag um mehr als vier Prozent oder 436 Zähler eingebrochen und hatte damit seinen fünftgrößten Punkteverlust innerhalb eines Tages verbucht. Der Nasdaq-Index stürzte um mehr als sechs Prozent auf sein niedrigstes Niveau seit mehr als zwei Jahren ab. Auch die großen europäischen sowie asiatischen Aktienmärkte bewegten sich gestern weiter auf ihren niedrigsten Niveaus seit 16 Monaten.

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