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Keine Spur von Ulrikes Mörder

Polizei nimmt erste Speichelproben. Schily: Auch Voyeure sollen in BKA-Gendatei

EBERSWALDE ap ■ Knapp drei Wochen nach dem Tod der zwölfjährigen Ulrike B. aus Eberswalde hat die Polizei noch keine Spur von ihrem Mörder. Die Ermittler überprüften gestern erneut Hinweise der Bevölkerung und nahmen Speichelproben von Verdächtigen, die genetisch untersucht werden, wie Staatsanwalt Christoph Schüler in Frankfurt an der Oder mitteilte. Einige vorbestrafte Sexualstraftäter aus der Region meldeten sich freiwillig zur DNA-Analyse, um sich zu entlasten.

Bis gestern gingen knapp 2.300 Hinweise ein. „Wir überprüfen vor allem Personen, die uns von Bürgern genannt werden, weil sie dem Phantombild des Mörders ähneln“, erklärte Polizeisprecher Heise. Beamte befragten die Verdächtigten nach Alibis und baten um Speichelproben, falls es Anhaltspunkte gebe. Auch alle anderen Straftäter in der Region werden laut Heise derzeit zu Gentests aufgefordert. Staatsanwalt Schüler versicherte, die Daten würden sofort gelöscht, wenn sich der Verdacht nicht bestätigt. Unterdessen erklärte Bundesinnenminister Otto Schily, er rechne mit der Aufklärung des Mordes.

Eine zentrale Gendatendatei aller deutschen Männer lehnte er ab. „Das ist verfassungsrechtlich nicht zu machen und auch nicht praktikabel“, sagte er. Stattdessen schlug der Minister vor, die Erbinformationen von Voyeuren und Exhibitionisten zu erfassen. „Kinderschänder fallen häufig mit solchen Delikten auf, ehe sie Gewalt anwenden“, erklärte Schily.

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