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Entführter Jet in Medina

Zwei Tschetschenen haben ein russisches Flugzeug mit mehr als 160 Passagieren an Bord gekidnappt

ANKARA/MOSKAU/RIAD afp/dpa ■ Ein von zwei Tschetschenen in der Türkei entführtes russisches Flugzeug ist in Medina gelandet. Wie ein Sprecher der saudi-arabischen Luftfahrtbehörde mitteilte, hatte die Maschine zuvor die Landeerlaubnis für den Flughafen im Westen Saudi-Arabiens erhalten.

Die beiden Luftpiraten hatten die Maschine gestern Mittag eine halbe Stunde nach dem Start auf dem Istanbuler Atatürk-Flughafen in ihre Gewalt gebracht, wie der türkische Verkehrsminister Enis Öksüz mitteilte. Nach seinen Angaben gab es ein Handgemenge zwischen den Luftpiraten und den Piloten. Während des Kampfes habe die Maschine rund 400 Meter an Höhe verloren.

Mindestens eine Person an Bord der Maschine sei mit einem Messer verletzt worden, berichtete der private türkische Fernsehsender NTV. Welche Waffen neben Messern die Kidnapper bei sich führen und was ihre Motive und Ziele sind, ist noch nicht bekannt. Vermutet wird, dass die Entführung im Zusammenhang mit dem Konflikt um die Unabhängigkeit der russischen Republik Tschetschenien steht.

Die türkischen und russischen Behörden nahmen wegen der Entführung Kontakt zueinander auf. Der russische Präsident Wladimir Putin ordnete die Einrichtung eines Krisenstabs an, wie der Kreml laut der Nachrichtenagentur Interfax mitteilte. Putin selbst ist seit Montag im Urlaub in Sibirien.

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