kellers randspur: Sonntag
Kaltgestellt
„Die Bäreninsel in
der Hölle der Arktis“
Sehr bärig tritt beispielsweise Richard Widmark in Erscheinung, aber ein dickes Fell ist auch vonnöten dort draußen im Polargebiet, wo Donald Sutherland ein paar harmlose Studien betreiben möchte, dann aber auf einer früheren U-Boot-Basis mit alten Nazis, jungen Abenteurern und anderem goldgierigen Gesindel aneinander gerät. Die Handlung bewegt sich bärenhaft gemütlich dahin, weil man von Vanessa Redgrave, Christopher Lee und Lloyd Bridges keine großen Sprünge mehr erwarten kann. Auch die Landschaft liegt da wie im Winterschlaf, sieht dabei aber wirklich gut aus. (20.15 Uhr, Kabel 1)
Karrieren
„Staying Alive“
Das „Saturday Night Fever“ ist merklich abgeklungen. John Travolta macht mittlerweile am Broadway die Runde, der Durchbruch aber lässt auf sich warten. Sylvester Stallone, der die Fortsetzung schrieb und inszenierte, schickte Travolta erst einmal an die Hanteln und wies ihn an, die ehedem stolz ausgestellte Körperbehaarung zu entfernen. Aalglatt schlängelt sich unser Mann jetzt nach oben und wird männlicher Hauptdarsteller der Tanzshow „Satan’s Alley“. Da musste natürlich auch die Musik ein wenig härter werden. Das erledigte Frank Stallone, der Bruder des Regisseurs.
(20.15 Uhr, Vox)
Kleinlich
„Lukas“
Aus nahe liegenden Gründen sollte sich Lukas auch einmal in einen Mann verlieben dürfen, kriegt aber in der heutigen Folge eine feurige Politesse an den Hals geworfen. Am Nachmittag bei „Dawson’s Creek“ (17.00 Uhr, Sat.1) geht es weniger zimperlich zu: Dort organisieren sich die problembeladenen jungen Menschen, weil ein Junge aus ihrer Mitte nicht mit seinem Freund auf den Abschlussball gehen darf. (22.00 Uhr, ZDF)
Killerinstinkt
„Mord ist die Rache“
Als die Kriminalbeamtin Dina Donato (Dana Delaney) erstmals mit der Leitung einer Mordermittlung betraut wird, gerät sie gleich ins Licht der Öffentlichkeit, denn der Fall ist spektakulär: Ein offenbar psychisch gestörter Täter stellt Nonnen nach, tötet und verunstaltet sie. Damit nicht genug der Aufregungen, wird ihr zur beiderseitigen Verärgerung auch noch der eigene Vater unterstellt. Dabei handelt es sich um Charles Bronson, einen eher unleidlichen Zeitgenossen also.
(23.45 Uhr, N 3)
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